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Zimtschnecken in Perfektion

Wer meine Rezepte kennt, der weiß, dass ich vor allem bei Alltagsrezepten ein Fan von überwiegend gesunden Rezepten mit kurzen Zutatenlisten, möglichst regional und saisonal erhältlichen Lebensmitteln und einfachen Arbeitsschritten bin. Doch manchmal sind meine Ansprüche an das Ergebnis einfach höher. Und wenn ich meine höher, dann strebe ich eigentlich nach Perfektion! Mein heutiges Rezept ist weder kurz, noch gesund, doch das Ergebnis ist perfekt! Ich schwöre - PERFEKT!!


Wer sich nun von der etwas aufwändigeren Zubereitung abschrecken lässt, dem empfehle ich als Alternative zum Beispiel mein Nusstollenrezept einfach in Zimtschnecken umzuwandeln. Bist du aber auch ein selektiver Perfektionist wie ich, dann lehn dich mal zurück und lies dir das Rezept aufmerksam durch. Es wird sich lohnen.



Zu Beginn möchte ich euch gerne erklären, wie die perfekten Zimtschnecken meiner Meinung nach sein müssen: Groß und fluffig! Nicht zu süß, zimtig, überwiegend weich und nicht zu braun gebacken, mit einer süßen, ganz leicht salzigen Frischkäsecreme on Top.


Ein paar Dinge werden euch im Rezept vielleicht auffallen, die ich euch gerne erklären möchte:


Zuerst mal das komische Wort Tangzhong. In manchen Rezepten wird es auch als Mehlkochstück bezeichnet. Tangzhong ist eine japanische Methode um Hefeteigen eine besonders luftige und saftige Konsistenz zu verleihen. Die Zimtschnecken werden dadurch besonders fluffig und halten sich extra lange frisch. Es klingt übrigens definitiv nach mehr Arbeit als es ist. Aus ca. 10 % der Mehlmenge bereitet man ein Kochstück zu (ähnlich einer Bechamelsauce), welche dann leicht abgekühlt dem restlichen Teigzutaten beigemengt wird. Dadurch wird das Klebereiweiß im Mehl aktiviert und der Teig kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen und halten.


Eine weitere Besonderheit in diesem Rezept ist das Milchpulver im Teig. Ihr könnt es zwar weglassen, ich empfehle für ein perfektes Ergebnis trotzdem eines zu besorgen. Es macht den Teig nochmal etwas weicher und die Zimtschnecken ähneln dadurch einem fluffigen Milchbrötchen. Ich habe es bei Intersp** gekauft. Schaut mal hier vorbei. Ihr könnt es aber auch weglassen.


Die Speisestärke in der Zimt-Füllung hilft dabei, die Zimtbutter etwas zu "verdicken", damit sie nicht nach unten ausläuft, sondern gleichmäßig in den Zimtschnecken verteilt bleibt.


Den Vanilleextrakt könnt ihr übrigens auch gegen Vanillezucker oder Vanillearoma austauschen. Ich würde allerdings aus optischen Gründen nicht auf echte Vanille oder Bourbon Vanille zurück greifen, da ihr sonst kein schneeweißes Frosting bekommt. Tut dem Geschmack allerdings keinen Abbruch. Aber hier würden mich die schwarzen Pünktchen persönlich etwas stören. Los geht's...



Zutaten für 12 Zimtschnecken:


Für das TANGZHONG (Mehlkochstück):

70 g Wasser

70 g Milch

30 g glattes Mehl


170 g Milch, aus dem Kühlschrank

2 Eier

85 g geschmolzene Butter


Für den Teig:

500 g glattes Mehl

21 g Milchpulver (optional)

9 g Trockenhefe


50 g Zucker

1 3/4 TL Salz

Den Tangzhong


Für die Zimt-Füllung:

114 g Butter, sehr weich und teilweise geschmolzen

150 g brauner Zucker

14 g Speisestärke (Maizena)

13 g Zimt

1/2 TL Salz


Für das Frosting:

60 g weiche Butte, zimmertemperatur

150 g Frischkäse, zimmertemperatur

100 g Staubzucker

1 EL Milch

1 TL Zitronensaft

1/2 TL Vanilleextrakt (oder 1 Pk. Vanillezucker)

1 Prise Salz




Los geht's also mit der Zubereitung:


Für den Tangzhong in einem kleinen Topf Wasser, Milch und Mehl mit einem Schneebesen vermischen und glatt rühren. Diese Mischung bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen. Dabei ständig rühren, bis die Masse eindickt und zu einer glatten, puddingartigen Konsistenz führt. Dies dauert ca. 2-3 Minuten. Den Topf vom Herd nehmen.


Die Butter schmelzen und gemeinsam mit der kalten Milch zu dem Tanzhong rühren. Die Eier hinzufügen und so lange mit dem Schneebesen rühren, bis die Masse glatt ist. Die Mischung sollte nun lauwarm sein.


Für den Teig In einer großen Schüssel Mehl, Milchpulver und Trockenhefe mischen. Den Tangzhong hinzufügen und das Ganze in einem Standmixer oder von Hand für 1-2 Minuten zu einem groben Teig kneten. Der Teig muss dabei noch nicht glatt geknetet sein. Maximal 2 Minuten bei kleiner Stufe reicht völlig aus. Den Teig abdecken und für 20 Minuten ruhen lassen. Dies gibt dem Mehl die Chance, die Flüssigkeit zu absorbieren. Zucker und Salz kommen erst im nächsten Schritt dazu, weil diese die Flüssigkeit anziehen würden und so den Teig trockener machen.


Nach den 20 Minuten Ruhezeit, Zucker und Salz hinzufügen und bei mittlerer Stufe kneten, bis ein elastischer, leicht klebriger Teig entsteht. Dies dauert circa 10 Minuten. Wenn sich der Teig vom Schüsselrand löst, aber noch leicht klebrig ist, ist die Konsistenz perfekt. Auf keinen Fall mehr Mehl hinzufügen. Die Hände mit etwas neutralem Öl einreiben und den Teig aus der Schüssel nehmen und zu einer Kugel formen. Zurück in die Schüssel legen und den Teig abgedeckt für 1 Stunde gehen lassen. Wer mag, kann den Teig auch am Vorabend zubereiten und ihn direkt über Nacht in den Kühlschrank stellen. Der Vorteil ist, dass sich der kalte Teig am nächsten Tag leichter ausrollen lässt. Schaut einfach wie es euch besser in euren Zeitplan passt.


Für die Füllung in einer kleinen Schüssel Zucker, Maisstärke, Zimt und Salz mischen und zur Seite stellen.


Für die Zimtschnecken den Teig aus der Schüssel nehmen und in ein 40 x 45 cm großes Rechteck ausrollen. Je nach Bedarf noch etwas Mehl zum Ausrollen verwenden. Die Butter halb schmelzen. Dies könnt ihr entweder für ein paar Sekunden in der Mikrowelle machen, oder kurz im Topf. Ich schneide die weiche Butter dazu in kleine Würfel. So entsteht ein Mix aus geschmolzener und weicher Butter. Diese Konsistenz lässt sich am einfachsten auf dem Teig verstreichen. Dabei auf einer der langen Seiten 2 cm frei lassen, damit sich die Rolle am Schluss gut verschließen lässt. Nun den Zimt-Zucker auf der Butter verteilen. Dies geht am besten mit der flachen Hand. Wenn der Zucker gleichmäßig verteilt ist, diesen mit einem Nudelholz leicht festdrücken.


Mit der langen Seite, auf welcher der Zucker bis zum Rand verteilt wurde, den Teig eng aufrollen. Achtet beim Rollen darauf, dass ihr so eng wie möglich rollt, sonst fallen die Zimtschnecken später auseinander. Die Naht am Schluss mit den Fingern zusammendrücken und die Rolle mit der Naht nach unten in 12 Stücke schneiden. Ich markiere die 12 Stücke mit einem Messer und beginne dabei immer in der Mitte. Die Schnecken schneide ich dann mit einem Faden. Die Faden-Methode könnt ihr bei den Hackschnecken nachschauen.


Eine 20 x 30 cm große Auflaufform am Boden mit einer Lage Backpapier auslegen und die Ränder mit Butter einreiben. Die Zimtschnecken mit gleichmäßigem Abstand in die Form legen. Wer eine etwas größere Form hat, wird etwas breitere, und weniger hohe Zimtschnecken erhalten. Dies tut dem Ergebnis keinen Abbruch, ich mag sie allerdings lieber etwas höher, dadurch werden sie nämlich weicher und bleiben sehr saftig in der Mitte. Die Auflaufform mit Frischhaltefolie abdecken und für 45 Minuten an einem warmen Ort aufgehen lassen. Nach 30 Minuten den Backofen auf 180° Heißluft vorheizen.



Für das Frosting die Butter und den Frischkäse mit einem Handmixer für 2 Minuten sehr cremig rühren. Den Staubzucker zuerst sieben und dann Löffelweise zum Frischkäse geben und mixen, bis nach 2 Minuten eine sehr glatte Creme entstanden ist. Zum Schluss Milch, Zitronensaft, Vanille und Salz einrühren. Das Frosting abdecken und beiseite stellen.


Die Zimtrollen backen. Dazu die Frischhaltefolie abnehmen und die Zimtrollen für 25 Minuten backen. Dabei nach 12 Minuten die Schnecken mit Alufolie abdecken, damit sie nicht zu braun werden.


Die fertigen Schnecken aus dem Ofen nehmen und direkt mit dem Frosting bestreichen. Dadurch wird es teilweise in und zwischen die Zimtschnecken schmelzen. Ich habe das einfach mit dem Rücken eines Esslöffels gemacht. Warum ein paar Zimtschnecken in der Mitte etwas explodiert sind, kann ich euch leider auch nicht sicher beantworten, meine Vermutung ist allerdings, dass meine Backform eventuell ein kleines bisschen zu klein war. Ihr könnt also auch mal versuchen eine etwas größere Form zu wählen. Wer allerdings zu viel Platz zwischen den Zimtschnecken lässt, wird wahrscheinlich mehr braune Ränder erhalten, was ich persönlich an den Zimtschnecken nicht so gern mag. Ich bin ein Fan der Mittelstücke ohne Rand ;)



Die Schnecken kurz auskühlen lassen und idealerweise noch lauwarm genießen. Die ausgekühlten Zimtschnecken könnt ihr in einem luftdichten Behälter für ein paar Tage bei Raumtemperatur aufbewahren.



Wer´s nun schon bis hierher geschafft hat und das Lesen nicht gleich beim Tanghzong schon aufgegeben hat, der sollte die Zimtschnecken unbedingt mal ausprobieren. Ich freue mich über eure Rückmeldung und hoffe eure Schnecken werden auch so perfekt wie meine!


Mhhh, so guat xi!


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